Khumaritenwappen202
Khumariten206

Name: Miladwaith DüsterblickLohra030A

Profession: Khumarit

Rang: Kompaniemagus in Ausbildung

Waffengattung: Kampfmagier

Waffen: Magie, Schwert, Stangenwaffen

Vorgeschichte: Es ist der 24. Februar, 300 Jahre nach Halcerions Prophezeiung. Mein Name ist Miladwaith Düster... Waffenschmitt. Miladwaith Waffenschmitt. Aus Torak. Warum ich das hier schreibe... Nun, ich glaube es ist eine Art... Vermächtnis. Falls ich nicht mehr nach Torak zurückkomme. Ich bin 21 Jahre und in der Ausbildung zum Combattativen Magier im Orden unseres gerechten Herren Khumaron. Eingeteilt bin ich im Sonderkommando Irrlicht, was soviel heißt wie „Du hast richtigen Mist gebaut“. Habe ich auch, aber dazu später mehr.

Geboren wurde ich im schönen Torak, wie ich zuvor schonmal berichtete. Von jeher tragen wir unseren Nachnamen zurecht. Mein Vater, Eirik Waffenschmitt, betreibt eine Manufaktur und einen Handelskontor für Belagerungsgerät und Kriegswaffen. Meine Mutter, Isabella Waffenschmitt, ist Alchimistin und stellt das gefürchtete khumaritische Feuer, Khumarons Zorn, für den Kontor meines Vaters her. Ich wurde also, so kann man sagen, in durchaus wohlbehütete, wenn auch durch und durch paramilitärische Verhältnisse geboren. Naja, ich kann nicht verschweigen, dass das in Bahr einige Vorteile birgt. Durch unser glorreiches und ungeheuer starkes Heer, wurden die Waffen, die mein Vater verkaufte, beinahe immer abgenommen und wir gehören von jeher zu den wohlhabenderen Familien der Stadt. Zumindest musste ich so niemals Hunger leiden und hatte eigentlich immer, was ich wollte und genug davon. Müsste ich meine Kindheit heute beschreiben, würde ich sie wohl als sorgenlos bezeichnen. Mir wurde sogar die Gnade zu Teil, einen Privatlehrer zu haben, so, dass ich schon früh schreiben, lesen und rechnen lernte.

Solange ich mich erinnern kann, sagte man eigentlich immer, meine Mutter hätte eine gewisse Magie in sich. Eine Art latente magische Begabung, Dillettantismus, würde ich es heute nennen. Sie brauchte einen gewissen Grad Magie, um das khumaritische Feuer präziser und tödlicher zu machen, als das der übrigen Händler, die es verkauften. Wahrscheinlich habe ich meine arcanomagische Begabung von ihr geerbt.

Zum Ausbruch meiner Magie kam es, als ich etwa 10 Jahre alt war. Man hört immer Geschichten, von Magiern, die in einer dramatischen Aktion ihren Hund, ihre Familie oder ihre Freunde verteidigten, und dass ihre Magie in einem lauten, alles vernichtenden Sturm magischer Energien dabei zufällig auf ihre Feinde hernieder gegangen ist, und dass sie dadurch ihre Gabe entdeckten. Ich bin da wohl ein bisschen unkomplizierter. Meine Magie erwachte, als ich einmal, es war im März, zu lange bei meinem Spielkameraden Wulfhag gewesen bin. Es war schon dunkel. Ich fürchte mich heute nicht mehr sonderlich im Dunkeln. Aber als Kind war die Dunkelheit die Wurzel all meiner Übel. Nun... ich ging also die leeren und schlecht beleuchteten Straßen entlang und wünschte mir nichts sehnlicher, als dass der gerechte Herr Khumaron mir ein weisendes Licht schenkt, dass mich sicher nach Hause bringt. Ich habe damals wohl eine Art Handel abgeschlossen. Ich wollte ein weisendes Licht und versprach ihm, ihm auf ewig wohlgefällig zu sein. Jetzt hat er mich wohl am Arsch. Ich bekam mein Licht, meine Handfläche begann plötzlich zu leuchten, hell wie eine Öllampe. Dafür sitze ich heute, an diesem Abend in diesem eiskalten Zelt irgendwo am gefrorenen Arsch Iskandias.

Naja... Genug des Lamentierens, meinen Sold bringt mir das auch nicht herbei... Ja, ihr müsst wissen, seit ich hier eher unfreiwillig bei dem fahrenden Sauhaufen... pardon, Sonderkommando Irrlicht... angeheuert habe, habe ich auch keinen Sold mehr gesehen. Eigentlich ein kluger Zug des Pontifex Maximus. Schick sie raus in die Kälte und lass sie... naja... verhungern. Vielleicht wären andere Mittel einfacher und effektiver gewesen. Nun, also weiter in meiner kleinen Abhandlung hier...

Ich kam zuhause an, und erst dort realisierte ich, was eigentlich geschehen war... Nun, nichtmal ich realisierte es. Eigentlich war es mein Vater, der plötzlich rief „Potzblitz, Junge, was hast du denn da! Vielleicht ist bei dir ja doch nicht Hopfen und Malz verloren!“. Ich sollte an dieser Stelle erwähnen, dass ich meinen Vater über alles liebte. Er mich auch. Es fiel ihm nur die meiste Zeit schwer, das zu zeigen. Zumindest glaube ich fest an diese Theorie.

Nun, er war auch immer auf meine persönliche Karriere bedacht. Und so hat er noch in der selben Nacht einen Magier von der Akademie beordert. Ich hörte irgendwas von „Schafft mir diesen Nichtsnutz so schnell wie möglich aus dem Haus und bringt ihm Disziplin bei.“... und wie ein paar Münzen klimperten. Hach ja... Das meinte er natürlich nicht so. Ich halte sehr an dieser Theorie fest. Er hat immer nur Späße gemacht. Auch wenn er mir seit ich an die Akademie aufgenommen war, auf keinen meiner Briefe mehr geantwortet hat. Bestimmt sehr beschäftigt mein alter Herr. Kommt sicher nicht zum Schreiben. Ich glaube da fest dran.

Nun, die folgenden 10 Jahre verbrachte ich auf der Akademie. Es war, das kann ich mit gutem Gewissen sagen, eine sehr harte Zeit. Ich habe viel gelernt. Über das Wesen der Magie, unseres Herren Khumaron, und der Elemente, aus denen unsere Welt beschaffen ist. Auch wurde ich in militärischer Taktik, dem Schwertkampf, dem Armbrust und Bogenschießen und der Etikette geschult. Disziplin stand immer ganz oben an der Tagesordnung. Wenn ich heute mit anderen Akademiemagiern von anderen Akademien spreche, kann ich nur lachen. Vor allem die Scolasten. Kommen raus in die Welt und beschweren sich über dreckige Samtgewänder. Meine Ausbildung war vielleicht nicht so hart, wie die eines Kriegers an einer Kriegerschule, aber wenn ich Sätze höre wie „Ich kann die Akademien nicht verstehen, die ihre Schüler in die Welt schicken und ihnen nicht mal alle Zauberei des Lehrlingsbereiches beigebracht haben.“, dann kann ich immer nur den Kopf schütteln. Diese Akademiekinder sollten lernen, dass es nicht auf die Thesis ankommt, solange die Wirkung gerecht und gut ist. Ich muss meine Magie nicht in staubige Folianten packen und die Matrix meiner Zauber bis ins Detail kennen. Wenn der Herr Khumaron meint, es ist gut und gerecht, mir die Macht zu schenken, meine Zauber zu wirken, dann wirken sie. Und zwar gut und richtig.

Natürlich weiß ich einiges über Magietheorie, aber das Thema ist für mich eher leidlich interessant. Um ehrlich zu sein, ich bewundere unsere Frau Leutenant. Sie ist eine Kämpferin mit Leib und Seele. Wenn sie noch ein wenig mehr Disziplin durchsetzen würde, wie ich sie mittlerweile von der Akademie gewöhnt bin, würde ich mir wohl tatsächlich wünschen, niemals meine Magie entwickelt zu haben, nur um so werden zu können wie sie.

Die Jahre auf der Akademie vergingen also und ich wuchs dort, in einer tiefgläubigen und strengen Umgebung heran. Von Morgens bis Abends wurde mir eingehämmert, dass der Herr Khumaron und seine glorreichen Kämpfer, die Männer und Frauen des Ordens der Khumariten, ob sie nun Krieger, Magier, Feldscher oder sonst etwas sind, die Welt in einen besseren Morgen führen werden. Ich habe mich am Anfang gegen diese strengen Lehren gesträubt, aber mittlerweile weiß ich, dass Khumarons Weg der Rechte ist. Und das alles, was ich nie lernen wollte, die Wahrheit ist. Die einzige Wahrheit. Für diese Wahrheit würde ich jederzeit bereitwillig den Tod finden. Und das liegt nicht nur an der Weisung meiner Frau Leutenant, die immer zu sagen pflegt „Khumariten sterben nicht, sie treten lediglich vor Ihren Feldherrn, Khumaron persönlich, um sich neu zu formieren!“.

Mit 20 Jahren war meine Ausbildung abgeschlossen und mir wurde der heilige Monat gegeben. In diesem Monat sollte ich meine Abschlussprüfung vorbereiten, welche mich in den Rang eines khumaritischen Kampfmagiers erheben würde. Ich sage euch, ich habe noch nie in meinem Leben soviele Thesen, Folianten und Abhandlungen gewälzt, wie in diesem Monat. Jeden Tag saß ich da, von Morgens bis Abends, und bereitete mich auf meinen Testus Magicus vor. Dann war der große Tag da. Ich wurde gegen Mittag bestellt, sollte den Mentoren und Professoren, den Adeptae Maioris und seiner Spektabilität beweisen, dass ich mein Diplom verdiente. Ich zog also meine Ritualkreise. Ich wählte die Zeichen mit bedacht und konzentrierte mich darauf, die Geister der Elemente in Einklang zu bringen. Stopp. Ich fang ein bisschen früher an.

Als Magier im Dienst der Khumariten wird sehr viel Zeit darauf verwendet, deine „Affinität“ zu erkennen. Das heißt, die Magier der Akademie versuchen herauszufinden, welchem Element jeder der Eleven zugeordnet ist, und teilen den Unterricht danach ein. Luftaffine lernen größtenteils Illusionsmagie, Wasseraffine werden magische Feldscher, Erdaffine werden zu Beschwörern elementarer Mächte ausgebildet. Ich war ein Feueraffiner. Khumarons Lieblinge. Feueraffine Magier werden zu klassischen arkanen Kämpfern ausgebildet. Vielerorts herrscht die Meinung vor, dass Kampfmagier so etwas wie kämpfende Magier sein. Das stimmt nicht. Wir sind magische Kämpfer. Ein kleiner, aber wichtiger Unterschied, wie jeder schnell feststellen wird, denn die Priorität liegt anders. Zurück zu meiner Abschlussprüfung.

Ich hatte die Zeichen also mit Bedacht gewählt und mit mir gerungen, um die Elemente im Zirkel in Einklang zu bringen. Ich konzentrierte mich und besang das „Gloria Perpetua“, ein khumaronischer Schlachtgesang. Dann sprach ich die magischen Worte. Ich formte die Matrix vor meinen Augen und plötzlich sah ich es. Einige Fäden waren gerissen. Mein Geist raste, ich versuchte sie zu reparieren, doch es war wie ein Flächenbrand. Die Metaebene des Feuers und der Hitze versuchte die des Wassers zu unterjochen. Ich webte neue Fäden, so schnell und soviele ich konnte, fügte zerbrochene Stücke zusammen und doch konnte ich nichts tun. Ich gab auf. Das nächste, woran ich mich erinnere ist, dass es über mir zugig war... Und hell. Aber nur für einen Moment. Als ich nach oben sah, kam das Dach des Magiertums gerade wieder herunter. Müssten bestimmt etwa 20 Meter Höhenflug gewesen sein. Ich sprang in einer gekonnten Hechtrolle aus meinem Ritualkreis und just da, wo ich eben noch stand, schlug die Turmspitze ein. Zum Glück ist niemandem etwas passiert. Aber ich glaube ich erspare allen hier, was für ein langer Prozess folgte. Die Spektabilität forderte, dass ich „entmagifiziert“ werde... Ein sehr unschöner Prozess, meistens mit vielen Brandwunden verbunden. Allerdings hatte ich Glück... Naja, wie man’s nimmt. Der Pontifex Maximus hat doch tatsächlich von dem Missgeschick erfahren und entschlossen, dass das Sonderkommando Irrlicht noch einen Kampfmagier braucht. Ich hätte ja das Zeug dazu. Die Voraussetzungen sozusagen mit Bravour erfüllt.

So kam ich zur Truppe. Nun, vielleicht sollte ich an dieser Stelle erwähnen, wieso ich nicht mehr Waffenschmitt heiße. Sagen wir... künstlerische Freiheit. Oder habt ihr schonmal vom großen Meister der Magie Pommel Pumpernickel aus Schindmeringen gehört? Nein? Ich auch nicht. Und wisst ihr wieso? Weil kein großer Magier, der zu Ansehen gelangen will, so einen Namen behalten würde. Deshalb heiße ich nicht mehr Miladwaith Waffenschmitt aus Torak, sondern Miladwaith Düsterblick.

Als ich dann endlich beim Sonderkommando Irrlicht angekommen war, habe ich schnell gemerkt, dass ich mit meiner durch und durch akademischen und nicht sonderlich kriegerischen Ausbildung nicht sehr weit kommen würde. Deshalb habe ich versucht, der Frau Leutenant ein guter Berater und Freund zu sein, und gleichzeitig von ihr und den anderen Soldaten zu lernen. Einen militärischen Rang habe ich ja nicht, aber ich werde nominell zum Stab gerechnet. Unser erstes Reiseziel war Norderheim. Ein Tross von Händlern, Heilern und Gauklern sollte bei der Reise durch das Gebiet, wo, laut unserer Frau Leutenant, die Nester von riesigen Vögeln im Wald zu finden sein und Drachen leben sollten, geleitet werden. Wäre schön, wenn es nur Vögel und Drachen gewesen wären. Wir waren keine 3 Meilen gelaufen, die Khumariten an der Spitze des Trosses, als wir von hinten Schreie hörten. Erst ängstliche. Wir wanden uns um. Dann kamen Schmerzens und Todesschreie dazu. Als wir nach hinten stürzten, sahen wir Wesenheiten, die nicht von dieser Welt seien konnten. Aufrecht gehende Wildschweine, schwerst bewaffnet... Sie sahen aus wie tollwütig und warfen sich gegen unsere Nachhut. Als wir ankamen war diese schon zur Hälfte aufgerieben. Eru reagierte als erster und ging auf eines dieser Biester los. Ich eilte hin, um ihn zu decken. Er wurde verwundet, am Bein, aber er hat es geschafft, dieses Viech niederzustrecken. Es waren nur drei von ihnen, aber bei dem Angriff wurden beinahe die Hälfte der Söldner, die den Tross geleiteten, so schwer verwundet, dass sie nicht mehr fähig waren zu kämpfen. Mit mehr Vorsicht, die Khumariten auf Trossvorhut und Nachhut aufgeteilt, marschierten wir weiter. Kaum eine Meile später wurden wir erneut angegriffen. Diesmal waren es schon 5 von ihnen. Einer hatte einen riesigen, klobigen Morgenstern. Eru ging zum Angriff über, während ich mich auf die Formel eines Feuerballs konzentrierte und dabei ebenfalls vorstürzte. Als ich in der ersten Reihe stand, vor den Heilern, schmetterte ich den Wildschweinkriegern Khumarons heilige Worte entgegen und entfachte einen Feuerball sondergleichen in meinen Händen, den ich auf sie schleuderte. Die Wildschweine sahen mich verwundert an, dann gingen sie in einem Flammenmeer unter. Als die Flammen versiegten, schaute ich verwundert. Sie standen noch. Alle. Und sie waren unverletzt. Ach ja... und sauer. Plötzlich ging alles ganz schnell. Ich hörte Eru stöhnend zu Boden gehen, dann sah ich weiter hinten unsere Frau Leutenant und den Herr Weibel ebenfalls fallen und in diesem Moment traf mich die Kugel des Morgensterns in meine Hüfte. Ich spürte, wie meine Knochen zerbarsten und brennend schrie mein Fleisch auf. Dann umfing mich Dunkelheit.

Die Schlacht von Norderheim war hart. Ich will sie hier nur kurz abreissen. Als ich aufwachte, versorgte gerade eine zeternde Heilerin meine Wunde und beschwerte sich darüber, ob die jungen Leute heutzutage nicht mehr an ihrem Leben hängen würden. Die folgenden Tage kamen wir kaum zum Essen oder Schlafen, immer wieder dröhnten die Hörner und es wurde „Alarm“ gebrüllt, weil diese Wildschweingeister, wie wir bald heraus fanden, Porks wurden sie genannt, uns keine ruhige Minute in der vernichteten Stadt schenken wollten. Schließlich gelang es uns, sie durch ein mächtiges Ritual zurück in ihre Ebene zu bannen. Vorher folgte noch ein richtiges Gefecht, von größerem Ausmaß, als die anfänglichen Geplänkel. Wir lernten schnell, die Stärken und Schwächen der Porks richtig einzuschätzen und mit der Zeit fiel es uns immer leichter, ihre Angriffe abzuwehren. Mittlerweile ist Norderheim befreit, und das Sonderkommando Irrlicht ist weiter zur Kupferschmiede gezogen. Eisenfaust, die Schmiedin dort, hat zum zwergischen Fest des Geistervertreibens eingeladen. Wir haben ein paar wunderbare Tage erlebt, mit Badehaus, Bardensang und lustigen Abenden am Feuer. Dann erreichte uns die Einladung, zurück nach Norderheim zu kommen. Die ehemaligen Siedler haben ihre „Helden“ eingeladen, mit ihnen einen Jahrmarkt zu veranstalten und, offen gestanden, Urlaub kommt uns allen gerade recht...

Zitat: “Ist mir egal, ob die Thesis falsch ist, bisher hat's immer funktioniert, und darauf kommt's an!”