Khumaritenwappen202
Khumariten206

Name: Imanat029_26a

Profession: Dichter und Abenteurer

Rang: -

Waffengattung:

Waffen: Opfer erst mit Gedicht ablenken, dann mit Messer bewerfen, den Bewusstlosen bestehlen, dann heilen für 2 Kupfer und dem Geheilten erzählen, er wäre unter die Orks gekommen....

Vorgeschichte: Der brennende Schmerz in seinem Bein gab Imanat das Gefühl, es wäre in flüssigen Stein getaucht worden. Und doch blickte er wohlwollend auf die Blüte, welche er vorsichtig auf seine Wunde drückte. Er hatte seine Mutter immer dafür gehasst, aber seit seiner Flucht war es nicht selten vorgekommen, dass die Heilkünste, welche unter Zwang und ohne Freude erlernt hatte, ihm den einen oder anderen nützlichen Dienst erwiesen hatten. Trotzdem bediente Imanat sich ihrer nicht gerne, zu viele schlechte Erinnerungen an Tage ohne das Licht der Sonne, eingesperrt und bei Kerzenschein mit Kräutern und Salben, die er nie kennen lernen wollte.

Als der Schmerz langsam abebbte, nahm er die Blüte von der Wunde und wickelte ein Stück Stoff darum, welches er gut verknotete. Behutsam stand er auf und griff nach seinem Stock. Er war gleichzeitig Wanderstock, Waffe und eignete sich auch, um im Gebüsch herumzustochern oder die Tiefe eines Baches zu prüfen. Imanat hatte sogar einmal eine Geschichte gehört, in der ein Bauernjunge mit Hilfe eines solchen Stabes das Herz der Tochter eines Gutsherren gewonnen hatte. Der alte Mewendim hatte sie ihm erzählt, wie so viele andere Geschichten und Legenden. Lange hatten sie zusammen im Laden von Imanats Vater gesessen, und der Junge hatte dem alten Mann immer interessiert gelauscht.

Diese Stunden in „Amondals Allerlei“ waren das genaue Gegenteil zu den Übungsstunden bei seiner Mutter gewesen. Nichts freute ihn mehr als wenn sein Vater mit zorniger Stimme zu seiner Mutter rief: „Dorothea, lass den Jungen doch mit diesem Salbengepansche zufrieden und schick ihn in den Laden. Er muss etwas vernünftiges lernen, wenn er später nicht beim Verkaufen über den Tisch gezogen werden will!“ Doch vom Handel lernte Imanat nicht viel, kamen doch die Leute aus dem Dorf fast nie in seines Vaters Laden. Nur manchmal betrat ein Reisender diesen, und die Geschichten, welche jener zu erzählen hatte, interessierten Imanat weit mehr als das Geld, welches er im Tausch für die ein oder andere Tasche, Waffe, Hose oder für Löffel und Trinkhörner im Laden ließ.

Langsam wanderte er weiter durch den Wald, atmete die frische, kühle Luft und betrachtet gut gelaunt die hohen Bäume, zwischen deren Blättern manches Mal die Sonne blitzte. Die wenigen Elfen und Menschen, mit denen er gesprochen hatte, hatten oft nach seinem Ziel gefragt, was er plante, wofür er lebte. Und nie wusste er eine einzige, passende Antwort zu geben. Zunächst wollte er nur weg, weg von seiner Mutter, aus dem Dorf, den Landen. Und dann? Irgendwie zu Geld kommen. Am besten einen der vielen Schätze aus den Sagen finden. Eine Kiste voll Gold ausgraben. Und bis dahin: Leben, überleben. Genug zu Essen haben und einen Schlafplatz.

Des Nachts, wenn Mewendim gegangen war, hatte er seine Eltern oft streiten gehört. Sein Vater war der Ansicht, etwas anderes als sein Nachfolger und Verkäufer könne aus diesem „nutzlosen Bengel, der sich nie mit Eifer einer Sache widmet und seine Zeit damit vergeudet, Geschichten zu lauschen und irgendwelchen Träumen nachzuhängen“ nicht werden, und deshalb habe es keinen Sinn ihm „dieses alberne Kräuterzeugs und Heilergefasel in den dummen Schädel zu hämmern.“ Erbost sprach seine Mutter dann von der hohen Kunst des Heilens und das es im Sinne von Gott und König war, wenn die Menschen im Lande lernten, einander zu versorgen, ohne dass die hohen Herren zu viele Gedanken darauf verschwenden mussten. Dorothea hätte am liebsten ein „Baronesse“ vor ihrem Namen gehabt, und ihr Unmut über das Fehlen jenen Titels schlug sich in tiefer Unterwürfigkeit vor dem Adel und herablassendem Handeln gegenüber den anderen nieder.

Im übrigen war es weder im Sinne seines Vaters noch in denen von Gott und König, dass er mit gleichaltrigen auf der Straße spielte. Und als er einmal einige Sätze in Reimform sprach, und auf die Frage, woher er „diesen komischen Schund“ denn habe, antworten musste, die Reime seien seinen eigenen Gedanken entsprungen, war gar davon die Rede dass es eine Schande sei, mit derlei Unfug seine Zeit zu vergeuden, statt eifrig zu lernen oder den Eltern zur Hand zu gehen.

Imanat nahm das Stück Brot, welches er dem Krieger abgenommen hatte, und biss hinein. Warum auch immer selbiger den Schwertstreich nach seinen Füßen geführt hatte, als Imanat an dem Busch vorbeiging, in welchem er sich versteckte, ein Hieb mit dem Stock hatte ihn seiner Sinne und Imanat ihm seines Brotes beraubt. Die Beinwunde war schnell versorgt, und Nahrung war immer zu gebrauchen.

Allerdings hatte der Mann im Kettenhemd Erinnerungen wachgerufen, daran, wie Asmondal, gepanzert und bewaffnet davon geritten war, für Land und Herr in den Krieg zu ziehen. Und an den Entschluss zu fliehen, nachdem die Nachricht seines Todes ihn und seine Mutter erreicht hatte.

Imanat hatte das wenige Geld seiner Mutter genommen. Mitleid empfand er nicht, und wenn ihn ein schlechtes Gewissen heimsuchte, musste er nur an die qualvollen Übungsstunden denken. Er war losgezogen, um frei zu sein. Und vielleicht würde eines Tages eine Geschichte von ihm und seinen Abenteuern erzählen, oder eine Legende davon errichten, wie er einen Schatz fand.